mobile Learning ≠ mobiles Lernen
Oft wird "mobile Learning" ohne tieferes Nachdenken mit "mobiles Lernen" übersetzt. Ist jemand mit einem Buch unterwegs und lernt während der Bahnfahrt für sein nächstes Examen, so ist das Ganze zwar mobil und gelernt wird auch, aber niemand würde ernsthaft von
mobile Learning sprechen.
Die pädagogische Literatur stellt für das mobile Learning oft einen engen Zusammenhang zwischen dem Lernen und mobilen Endgeräten her. Möglicherweise hat also das mobile Learning etwas mit dem "mobile", also dem Smartphone zu tun. Mit einer solchen Begriffsklärung könnte das mobile Learning eine wesentliche Weiterentwicklung von elearning sein. Während elearning weitgehend kompatibel zum herkömmlichen Schulunterricht und einem Computerraum ist, wirkt das mobile Learning mit dem Smartphone eher sehr flexibel, von Ort und Zeit unabhängig.
Ort und Zeit
Die beiden Faktoren Ort und Zeit können ganz wesentlich Interesse, Spannung und Nachhaltigkeit für ein selbstbestimmtes Lernen fördern, das deutlich durch mobile Technik unterstützt werden kann. Unser Smartphone ist immer dabei, wenn wir unterwegs sind. In ein Smartphones sind Mobilfunk, Kamera, Mikrofon, QR-Scanner und GPS-Navigation eingebaut. Deswegen kann das Lernen an jedem Ort und zu jeder Zeit stattfinden. Fotos, Videos und Audios können neben dem Schreiben von Texten unmittelbar in das produktive Lernen einbezogen werden.
Ortsbezogene Lernangebote über QR-Codes und GPS-Koordinaten können das Lernen lebendiger und spielerischer gestalten. Zwischen den Lernstationen zurückgelegte Strecken sind keine verlorene Zeit. Reale Eindrücke am richtigen Ort bewirken mehr als ein gelesener Text in der Schule. Weg und Zeit zwischen zwei Lernorten unterstützen das Reflektieren, Nachdenken und Verinnerlichen. QR-Codes und Geolocation (GPS) sind beim Lernen mit einem Desktop-PC eher unüblich.